Gnädige Frau und der Herr.
von: Braun&Hanuschik.schauspielduo
Szene aus dem Theaterstück
Pressestimmen
Ungewöhnlich und skurril-theatralisches Kammerspiel um die Liebe. Eine Liebesgeschichte? - schon wieder! Aber diese ist eine ungewöhnliche Liebesgeschichte, eine ganz andere. Das man über die Liebe schauspielern kann, ohne in die Klischeekiste zu greifen, beweisen „Die Gnädige Frau und der Herr“. Wie einfach wäre es doch für die Gnädige Frau mit dem großen Koffer und den befrackten Herrn mit dem großen weißen Schirm, könnten sie sich von ihren „Kleinigkeiten“ befreien. Gefangen in Gewohnheiten und unüberdachten Konsequenzen kommt der Mensch nicht vom Fleck und wird angepasst, unflexibel. Je absurder die formulierten Gedanken der beiden klingen, desto belustigender für’s Publikum, das lacht, ohne zu merken, dass es auch über sich selbst lacht, denn was wäre der Mensch so ganz ohne seine Gewohnheiten, die, wenn ausgesprochen, zumindest für andere oft genug zum Totlachen sind. Lassen sich nicht allzuoft Karriere, Konsum, Haus, Auto und andere Äußerlichkeiten synonym für Schirm („es regnet im Stück nicht!) und Koffer („ich hätte ihn füllen können, aber dann wäre er noch schwerer geworden“) verwenden? Auf liebenswerte Weise präsentierten die beiden Schauspieler die Schwächen der Menschen – ohne erhobenen Zeigefinger, selbst „einer von uns“. Böblinger Zeitung
Ein Mann und eine Frau treffen sich. Er kommt mit aufgespanntem Regenschirm, sie umklammert einen schweren Koffer und hat einen Stuhl im Schlepptau. „Meinen Schirm gebe ich nicht aus der Hand”, sagt er, verzieht tragikomisch das Gesicht. Sie sorgt sich um den Stuhl wie um ein Kind, will ihn partout nicht verlassen. Der Mann und die Frau gehen wieder auseinander, immer geradeaus … Wenn das ein bißchen nach Ionesco „Stühle“ klingt - nicht weit hergeholt. „Die Gnädige Frau und der Herr“, eine lose Szenenfolge in fünf Bildern, ist absurdes Theater, und erzählt die eigenartige Geschichte zweier ganz in sich versponnener Menschen, die sich langsam und zögernd annähern. Eine rührend komische, seltsam verquere, ungewöhnliche Liebesgeschichte. Mit subtiler Komik und bewundernswerter Einsatzfreude führen die beiden ihr hintergründiges Zweipersonenstück vor. Dabei hat ihr Spiel etwas erfrischend Clowneskes. Die beiden Schauspieler, Antonia Braun und Bernhard Hanuschik, haben das Stück selbst geschrieben: „Von der Unmöglichkeit, dass sich zwei ... - möglich …“ Badische Zeitung
Die beiden Theatermacher konzentrieren sich bei ihrem Kleinkunst - Stück auf das Allernotwendigste, und das gilt für Inhalte, Worte und Gesten genauso wie für Farben, Requisiten und Bühnenbild. Wie auf einem Schachbrett bekommt der Zuschauer eine vermeintlich logische Handlung mit vermeintlich logischen Aussagen und Schlussfolgerungen vorgeführt. Puppenhaft erscheinen dabei die beiden Schauspieler mit maskenhaften Augenbrauen- und Lippen-Make-up und streng beschränktem, aber pantomimisch äußerst ausdrucksvollem Bewegungsrepertoire. Was das Duo zeigt, ist selbstgestrickt, aber sprachlich, wie darstellerisch äußerst akkurat und vor allem zwingt es die Zuschauer zu absoluter Konzentration. Durch die Beschränkung erreicht es einen größtmöglichen poetischen Effekt seiner Aussage. Südwest Presse