‘Hochachtungsvoll, der Mann ohne Milz’.
von: Braun&Hanuschik.schauspielduo nach Texten von A.P. Tschechow
Szene aus dem Theaterstück
Pressestimmen
Bewegtem Leben auf der Spur. Zum 100. Todestag von Anton Tschechow gastiert das Schauspielduo im Buchladen im Roten Haus mit einem eigenen Stück verfasst aus Briefen und Kurzgeschichten des russischen Autors. Fiktiv treffen sich ein Mann und eine Frau auf der sehr atmosphärischen Bühne, in einer Datscha, um Tschechows Todestag nur in seinen Worten, ihm zu Ehren zu feiern. Die Geschichte schlängelt sich entlang seiner Biografie, seinen Briefen und Kurzgeschichten und lässt nie die Lebenskunst und den Humor vermissen, die ihm zueigen waren. Das Schauspielduo spielt immer mit einem Lächeln und mit einem Flirt in den Augen auch Tschechows Liebesleben nach. Er wollte seine Freiheit nie aufgeben, schließlich heiratete er in tiefer Liebe und Leidenschaft die Schauspielerin Olga Knipper vom Moskauer Künstlertheater und lebte eine Ehe auf Distanz. Vielleicht sein Mittel die Leidenschaft zu erhalten? „Morgen fahr ich, um zu sterben“, sagte der schwer Tuberkulosekranke zu einem Freund in Moskau, als er Richtung Badenweiler aufbrach. Dort starb er 44-jährig. Er rief noch den Arzt, „der lässt Champagner kommen, Tschechow trank und starb. „Dem Mensch stirbt, was seine fünf Sinne ausmacht, was darüber hinaus geht, bleibt erhalten“, schrieb Tschechow einst. Ein anregender und sehr vergnüglicher Abend. Badische Zeitung
„Schön ist Gottes Welt“ sprechen der Mann und die Frau auf der Bühne wie aus einem Munde, „nur eines ist nicht schön: - wir!“ Antonia Braun und Bernhard Hanuschik spielen Tschechow. Sie rezitieren aus seinen Briefen, sie zeigen kleine Szenenausschnitte dessen und sie inszenieren Kurzgeschichten von Tschechow “Aus dem Tagebuch eines Hilfsbuchhalters“ zum Beispiel. Die ausgewählten Text-Passagen sind Anamnesen: Anamnesen des beschädigten Menschen und sie decken die seelischen Deformationen der Beschädigten auf. Antonia Braun und Bernhard Hanuschik näherten sich in dieser kleinen Tschechow Collage dem toten Dichter an. Ganz leicht und spielerisch, so wie es Tschechow gefreut hätte. Einander näherten sie sich auch an. Ganz leicht und spielerisch. Wenn es schon keine Hoffnung und keinen Glauben gibt, vielleicht gibt es ja wenigstens ein bisschen Liebe. Womöglich sogar für Hilfsbuchhalter. Südkurier