Zwischenmahlzeiten.
von Braun&Hanuschik.schauspielduo
Szene aus dem Theaterstück
Pressestimmen
Nanu, was ist das? Da klettern zwei merkwürdige Gestalten auf die Bretterbühne, sorgfältig geschminkt, sichtlich auf gute Erscheinung bedacht und in Klamotten von zeitlos schäbiger Eleganz. So vollkommen mit sich im Reinen kommen sie daher, dass man meinen könnte, Liesl Karlstadt und Karl Valentin seien auferstanden. Frau Annarosa, hörbar schwyzerischer Abstammung und Herr Berschik im breiten Ostprejsisch, vertraut miteinander bis ins intimste Detail, haben sich noch niemals berührt, denn „das Sehnen nach dem Andern schwindet, wenn sich keins mehr einzeln findet“, ist ihre lebensweise Philosophie des Zusammenlebens. Die Episoden aus dem Alltag zweier Menschen von beharrlicher Verschrobenheit, die jedes Ding zuerst einer ernsthaften Reflexion unterziehen müssen, ehe sie sich zum Handeln entschließen, sind reinste Poesie. So entdecken die beiden die Welt und ihre Gesetze neu, und ihnen zu folgen, wird zur philosophischen Exkursion. Dabei wird das Leise und Feine groß und aufregend, der Witz, der daraus aufsteigt, ist zart und lässt das Publikum dennoch immer wieder hell auflachen. Die Requisiten, aus denen die Motten zu fliegen scheinen, sind genial ausgesucht, ihr Sperrmüll-Charme provoziert die Trend-Besessenheit des Konsumbürgers. Mit der zu Herzen gehenden Sensibilität und der begeisternden Mimik, die sich alles traut und deshalb alles auszudrücken vermag, sind Antonia Braun und Bernhard Hanuschik zwei ganz Große der Kleinkunst. Kreiszeitung
Einen theatralischen Hochgenuss bescherte das Bühnen-Duo Antonia Braun und Bernhard Hanuschik den Besuchern des Alten Stadtsaals mit seinem komödiantisch-szenischen Bilderbogen „Zwischenmahlzeiten“, in dem es um das schwerwiegende Problem geht, „wie bewältigt man einen freien Tag?“ Das skurrile Paar, in ländlich biederer Tracht und Holzpantinen, führt einen unerbittlichen Kleinkrieg mit sich und dem Alltag, der sich für die beiden bedächtig-naiven Originale als eine ständige Herausforderung entpuppt. Nicht nur kleinste Unregelmäßigkeiten, selbst das Alltäglich-Normale wird zum Hindernis für die beiden Pedanten. Kommt es dabei zu unvohergesehenen Gefühlsausbrüchen und Entgleisungen, wie etwa beim immer turbulenter werdenden SteppTanz in Holzschuhen (ein Highlight) oder einem temperamentvollen Fechtduell mit Regenschirm und Spazierstock, rufen sich die beiden alsbald gegenseitig zur Ordnung: „Jetzt reichts aber!“ Grund zum Schwärmen hatten angesichts der schauspielerischen Glanzleistung der beiden Profi-Darsteller, die enorme Ausstrahlung besitzen, die hingerissenen Zuschauer. Bleibt zu hoffen, dass dem ersten Gastspiel des vielseitigen Duos in der Domstadt bald weitere folgen mögen. Speyer-Zeitung
Alltäglichkeiten werden zum sorgsam geplanten Ritual, Kleinigkeiten zu staatstragenden Entscheidungen. Liebevoll und unbeholfen sorgen sich die beiden Clowns um Liebesdinge und den armen Apfel in der Straßenbahn, um den Dreck - wie geht der weg? - und das ausgehauchte Leben einer Maus in der Speisekammer. Die Lösung ist zumeist einfach: „wegen einer gelben Käsescheibe, haucht die Seel sie aus dem Leibe“. So simpel und so grausam kann das Leben sein, unter dem die beiden Clowns lustvoll leiden. Wer allerdings glaubt, einen Abend mit unsinnlichem Geplauder und wackelndem Zeigefinger zu erleben, der täuscht sich. Clowns sind keine Oberlehrer, sondern Liebende, die manchmal am geliebten Leben zweifeln. So lassen die beiden bei aller Tapsigkeit so viel Sinnlichkeit und Lebensfreude durchschillern, dass man ganz neidisch werden kann. Fast scheint es, als hätten sie den Münchner Karl Valentin zum Vorbild genommen. Fazit: „Zwischenmahlzeiten“ ist ein Appetithappen, den man sich gern einverleibt. Neue Ulmer Zeitung/Südwest Presse